© Kärntner Woche, 06. November 2019
1.700 Unterschriften gegen WinWin-Spielcasino in Innenstadt. Elternverein unterzeichnete Resolution.
VILLACH (aw). Rund 1.700 Personen unterzeichneten die Petition gegen den geplanten WinWin- Standort am Villacher Hans-Gasser-Platz, im ehemaligen Libro Gebäude. 1.400 davon wurden schriftlich in den rund 70 Mitgliedsbetrieben der Interessensgemeinschaft „Hans-Gasser-Platz4tel“ gesammelt. Obmann Alexander Pesendorfer ist zufrieden, „das ist ein mehr als deutliches Zeichen“.
Auch Elternverein dabei
Unterstützt wird die Petition auch durch eine Resolution des Elternvereins Peraugymnasium, im Namen von mehr als 1.200 Schülern spricht sich dieser gegen die WinWin-Spielcasino-Pläne aus. „Es ist nicht so, dass man das Gewerbe aus der Welt verbannen möchte, aber man muss es den Kindern ja nicht vor die Nase setzen“, sagt Pesendorfer, selbst im Elternverein. Auch die weiteren Schulen sollen „motiviert“ werden, das Gymnasium St. Martin sprach sich zuletzt gegen eine Resolution aus.
Die Petition und Resolution wurden inzwischen der Stadt Villach übergeben, diese will in der nächsten Gemeinderatssitzung, am 6. November, eine Resolution an das Bundesministerium für Finanzen beschließen.
Trumpf oder Strohhalm?
Auch hat man seitens der Stadt einen weiteren „Trumpf“ im Ärmel, so habe das Ministerium für Finanzen (BMF), als es die Bewilligung erteilte, verabsäumt das Jugendamt in unmittelbarer Entfernung zu berücksichtigen, erzählt Villachs Bürgermeister Günther Albel. Ob sich dies nun auf die Bewilligung auswirken könnte, wisse man noch nicht. Seitens des BMF erhält die WOCHE folgende Auskunft: „Das BMF ist derzeit mit einer Anfrage des Magistrats Villach im Rahmen der Amtshilfe befasst. Diese wird entsprechend dem Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung beantwortet werden.“ Zum Bewilligungsverfahren heißt es weiter: „Die Standortbewilligung ist rechtskräftig, da kein Rechtsmittel eingebracht wurde.“
Aktionismus, wenn nötig
Bringen diese Schritte keine Wende im Casino-Projekt, so denkt Pesendorfer an Aktionismus. Pesendorfer: „Mir wäre es recht, würden die bisherigen Bemühungen Früchte tragen. Aber falls nicht, werden wir auch weiter gehen.“