© Kleine Zeitung, 26. April 2019
Nach langer Verzöge-rung soll heuer im Herbst der erste Teil der neuen Draulände fertiggestellt werden. Zwei Millionen Euro werden investiert. ÖVP bringt Surferwelle ins Gespräch.
Von Lisa Holzfeind
Wenn es um ihren Fluss geht, hegt Villach schon seit Jahren große Pläne. Zugänglicher und offener soll sie werden, die südliche Draulände. Wo bisher nur unzählige Kubikmeter Wasser die Drau entlang geronnen sind, sollen nun endlich Taten folgen. „Der Bereich von der Draubrücke bis zum Thalia und dem Trafo wird heuer zu einer Begegnungszone. Mit Rücksicht auf die Betriebe werden wir erst am 1. September mit dem Bau beginnen“, kündigt Baureferent, Stadtrat Harald Sobe (SPÖ) an.
Konkret ist geplant, Teile der Draumauer so zu öffnen, dass der Hochwasserschutz noch gewährleistet werden kann. Entstehen soll eine Flaniermeile mit neuem Beleuchtungskonzept und Begrünung, an der sich zusätzliche Gastgärten ansiedeln sollen. „Es laufen derzeit Ge- spräche mit den Betrieben der Lederergasse“, sagt Sobe. Unter anderem liebäugelt das griechische Restaurant Delphi mit einem Platz an der Drau. „Ein derartiger Gastgarten ist bei uns schon lange ein Thema“, so Chef Dimitri Varnavas. Seit 70
Jahren kennt der Würstlimbiss neben dem Lokal „Secret Garden“ die jetzige Draulände. Im Zuge des Projektes bekommt er erstmals einen ebenen Platz für Stehtische. „Ich finde es positiv, dass die Stadt nun mehr an die Drau gezogen wird und erwarte mir dadurch mehr Frequenz“, sagt Imbissbetreiber Horst Ball. „Bisher waren wir meist die Stiefkinder, wurden von vielen nicht wahrgenommen, jetzt erhoffen wir uns großstädtisches mediterranes Flair“, ergänzt Peter Rothe vom „Secret Garden“.
Aktuell ist die Draulände gesperrt, weil noch Vorarbeiten für die Umgestaltung im Herbst durchgeführt werden, sie werden bis Juni abgeschlossen sein. Insgesamt wird eine Million Euro in den ersten Abschnitt und einen freien Blick auf die Drau investiert. Der zweite Teil bis zum Udo-Jürgens-Platz soll 2020 folgen und wird noch einmal eine Million verschlingen. Als Herzstück im Bereich des jetzigen Wochenmarktes ist etwa eine Stiege in Richtung Wasser vorgesehen. „Für die genaue Planung müssen wir noch die Entscheidung abwarten, ob der Wochenmarkt-Standort an der Drau bleibt“, sagt Sobe. Er rechnet mit einer Fertigstellung gesamt in zwei bis drei Jahren.
Marktreferent und Stadtrat Christian Pober (ÖVP) begrüßt das Projekt. Er fordert, andere Drauflächen miteinzubeziehen. „Graz zeigt es uns vor“, so Pober und spielt auf eine Surferwelle für Villach an, wie sie 2022 an der Mur um 1,7 Millionen entstehen soll. Laut Sobe werde ein solches Projekt für Villach geprüft.