Kärntner Woche, 24. Juli 2019
Kurioser Streit um Villacher Udo-Jürgens-Platz geht in nächste Runde.
VILLACH (wru). Im Streit rund um den Udo-Jürgens-Platz in Villach an der Draulände kommt jetzt Bewegung. Bei der WOCHE haben sich nun Au- genzeugen und Wegbegleiter von Udo Jürgens gemeldet und sind entsetzt über die Diskus- sion. „Es war 1995 nach einem Konzert in Villach, als Udo vom damaligen Bgm. Helmut Manzenreiter persönlich das Stadtwappen überreicht bekam und der Platz getauft wurde“, erinnert sich sein Freund Hans Kowalczyk. „Weil Manzenreiter das Stadtwappen wohl nicht aus der Schublade genommen hat, wird ja auch der Gemeinderat eingebunden gewesen sein“, vermutet er. Auch die erste Gedenktafel kam von der Stadt. „Die wurde bald gestohlen, wir haben dann eine zweite angebracht.“
Pilgerstätte für Touristen
Auch Otto Retzer, ebenfalls Zeitzeuge, ist empört: „Udo war ein Kärntner, er würde alle paar Kilometer einen Platz oder Tafel verdienen“, sagt er, und berichtet, dass Udo an je- nem Abend Freudentränen in den Augen gehabt hätte. „Der Platz ist auch eine Pilgerstätte für Touristen geworden, wir sind viele Nächte mit Udo im Gasthaus 29er gesessen. Er war ein Freund der Draustadt“, so Kowalczyk.
Leider aber wurde der Namen des Platzes an der Draulände nie im Gemeinderat verordnet und ist offiziell so gar nicht vorhanden.
FPÖ will Bürgerbefragung
Jetzt beginnt auch die Politik wach zu werden: „Ich würde mir eine Befragung wünschen, die Mehrheit der Villacher soll entscheiden“, sagt Erwin Bau- mann (FPÖ).
Christian Pober (ÖVP) wieder will im Gemeinderat den Antrag stellen, den Platz zu legalisieren.
Udo hätte sich das heuer in seinem 5. Todesjahr verdient!
„Jetzt liegt es wohl an Bürger- meister Günther Albel, das unwürdige Schauspiel zu beenden“, sagt Retzer.