© 5 Minuten Villach, 04. Juli 2019
Villach – Wegen der globalen Klimakrise formulieren Villachs Parteien eine gemeinsame Resolution. Die Stadt wird ihren vor vielen Jahren eingeschlagenen umweltbewussten Weg noch konsequenter gehen.
Die globale Klimakrise gilt mittlerweile als größte Bedrohung der Menschheit. Die weltweite „Friday for Future“-Bewegung, an der sich Millionen von Protestierenden beteiligen, sind aufrüttelndes Zeichen eines einsetzenden Umdenkprozesses. „Villach ist ein positives Beispiel, wie Umweltschutz auch ohne neue Belastungen funktionieren kann“, freut sich Umweltstadtrat Erwin Baumann über den parteiübergreifenden Konsens, die kommunale Umwelt-, Klima- und Energiestrategie kontinuierlich zu verbessern. „Der Weg in eine nachhaltigere Zukunft ohne Verbote ist dem gesamten freiheitlichen Gemeinderatsteam ein wichtiges Anliegen“, ergänzt die Klubobfrau der FPÖ-Gemeinderäte, Katrin Nießner.
Klima-Krise: Villacher Gemeindeart setzt Maßnahmen
Auch die Fraktionen des Villacher Gemeinderates (SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, ERDE, BLV sowie die freie Mandatarin Christine Mirnig) erkennen gemeinsam die Klimakrise an. In einer vereint formulierten Resolution, der ausführliche Gespräche mit den Villacher Repräsentantinnen der „Friday for Future“-Bewegung vorangegangen sind, fordert die Stadt nicht nur Land Kärnten, Bundesregierung und höhere politische Ebenen auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die globale Erwärmung einzudämmen. Die Stadt setzt sich vor allem selbst konkrete Ziele, die auf den anerkannt hohen Vorleistungen Villachs aufbauen:
Beschlüsse
- Der Gemeinderat wird verpflichtet, den Weg zur Verringerung von Treibhausgasen weiterzugehen, den Menschen alternativen zu fossilen Energiesystemen anzubieten und selbst weiter sukzessive auf nachhaltige Systeme umzustellen.
- Der Gemeinderat bekennt sich dazu, Villach zur fahrradfreundlichsten Stadt zu machen. Das selbstauferlegte Ziel lautet, den Rad- und Fußgängerverkehr durch vielfältige Maßnahmen auf 40 Prozent anzuheben.
- Der Gemeinderat appelliert an Landes- und Bundesgesetzgeber, künftige Gesetze einem Klimacheck zu unterziehen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Städten und Gemeinden erleichtern, ihre Klimaschutzziele zu erreichen.
- Der Gemeinderat orientiert sich künftig beim Kampf gegen die Klimakrise an den Berichten des „Intergovernmental Panel on Climate Chance (IPCC)“ und „Austrian Panel on Climate Change“ (APCC). Dies gilt besonders für Raumplanung, Raumordnung, Verkehrsplanung, Energieversorgung und Investitionen zur Reduktion von Treibhausgasen. Besonderes Augenmerk gilt der bereits beschlossenen Umsetzung eines nachhaltigen und grünen Bebauungsplan-Konzeptes.
„Villach ist Vorzeigestadt in Sachen Nachhaltigkeit“
Für Bürgermeister Günther Albel ist diese Resolution ein „vernünftiger und wichtiger Schulterschluss aller politischen Kräfte Villachs, um die geeigneten Wege im Umgang mit der Klimakrise noch konsequenter zu gehen.“ Villach, betont Albel, sei beim Thema Nachhaltigkeit schon jetzt eine Vorzeige-Stadt. Dass man sich nun gemeinsam zu noch fokussierterer Arbeit bekenne, zeige das Verantwortungsbewusstsein der handelnden Akteure der Kommunalpolitik.
Das Bekenntnis zur Klimakrise ist ein erster wichtiger Schritt. Eine zukünftige intensive Begrünung der Innenstadt kann bis zu 8 Grad Abkühlung bringen
ergänzt ÖVP-Stadtrat Christian Pober.
„Es eine Urforderung von uns, die negative Klimaentwicklung Ernst zu nehmen und Akzente zu setzen, etwa im öffentlichen Verkehr, bei der Energieeffizienz, beim Bodenverbrauch oder bei der Ernährung. Jetzt geht es um die Umsetzung – für die Zukunft unserer Kinder“, appelliert Grünen-Chefin Sabina Schautzer.
„Wir Politiker haben die Verantwortung für die Zukunft“
Gemeinderat René Kopeinig (ERDE) hofft auf rasche Umsetzung des gemeinsam Formulierten: „Alle Fakten liegen auf dem Tisch. Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Nun gilt es endlich, den Worten auch Taten folgen zu lassen. BLV-Mandatar Bernd Stechauer schließlich sieht die Zielsetzungen ebenfalls als richtigen Schritt: „Wir Politiker haben die Verantwortung für die Zukunft. Wir müssen unseren Kindern jene Welt übergeben, die wir selbst von unseren Eltern bekommen haben.“