© Kleine Zeitung, 08. November 2019
Nach Kritik reagiert die Arbeiterkammer: Irene Hochstetter-Lackner gibt die Leitung der AK-Bezirksstelle ab, bleibt aber geringfügig beschäftigt. Nachfolger wird Mario Drussnitzer.
Im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Mittwoch wurde Irene Hochstetter-Lackner (SPÖ) feierlich als Vizebürgermeisterin der Stadt Villach angelobt. Im Hintergrund wurde erneut Kritik laut: Grund war die Doppeltätigkeit von Hochstetter- Lackner, die trotz ihrer umfassenden Arbeit als Vizebürgermeisterin weiterhin Leiterin der Arbeiterkammer-Bezirksstelle in Villach bleiben wollte. Die Führung ausüben wollte sie im Ausmaß von 15 Stunden pro Woche. „Man kann auch in Teilzeit ein Team leiten“, war sie in einem Interview mit der Kleinen Zeitung vor wenigen Monaten noch überzeugt.
Dem ist nicht mehr so. Hochstetter-Lackner gab die Führungsposition nun ab – das teilte die AK gestern, am Tag nach der Angelobung, in einer Aussendung mit. Der langjährige Konsumentenschützer Mario Drussnitzer (40) übernimmt am Montag die Leitung der AK-Bezirksstelle in Villach. Drussnitzer, der seit neun Jahren in der AK in Klagenfurt tätig ist, arbeitete zuvor viele Jahre im Bankenbereich. Hochstetter-Lackner bleibt bei der AK geringfügig im Ausmaß von drei Stunden pro Woche beschäftigt und soll den Bereich der Arbeiternehmerförderung betreuen.
Ein Rückkehrrecht sei vereinbart. AK-Präsident Günther Goach: „Sollte Bedarf bestehen, wird es auch für die Leitungsfunktion wieder einen Weg geben.“ Als Grund für den überraschenden Rückzug gab Goach den aufwendigen Job als Vizebürgermeisterin an. Hochstetter-Lackner selbst war für die Kleine Zeitung nicht erreichbar. Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) unterstützt Hochstetter-Lackner in ihrem Vorhaben. „Die AK kann sich keine bessere Lobbyistin als Hochstetter-Lackner wünschen“, so Albel.
ÖVP-Stadtrat Christian Pober übt weiter Kritik: „In der Privatwirtschaft wäre es nicht möglich, sich über ein Hintertürchen ein Rückkehrrecht offen zu lassen.“
Eva Maria Scharf