© Kärntner Woche, 02. Oktober 2019
Nationalratswahl: ÖVP als Gewinner in Villach Stadt & Land, SPÖ verliert weniger als im Bundestrend.
VILLACH/VILLACH LAND. Österreich hat einen neuen Nationalrat gewählt. Das Ergebnis auf regionaler Ebene spiegelt jenes auf Bundesebene wider. So konnte die ÖVP in Villach mehr als 8 Prozentpunkte da- zugewinnen und ist mit 30,86 Prozent die stimmenstärkste Partei. Stadtparteiobmann Peter Weidinger ist „überwältigt“ ob des Vertrauenszuspruchs, „den wir in Villach erhalten haben“. „Gute Stimmung alleine reicht nicht, um Stimmen zu bekommen, dazu bedarf es guter Arbeit vor Ort, der Verwurzelung mit der Region“. Man werde den Kurs fortsetzen, wolle Themen wie Innenstadtbelebung weiter forcieren und Bemühungen anstreben, in der Stadtpolitik „einen Gang raufzuschalten“. Die Vorzugsstimmen sind noch nicht ausgezählt, ob er „die Heimat“ weiter im Parlament vertreten „wird dürfen“, steht noch offen. In Villach Land (+9,3) kommt die ÖVP auf 33,06 Prozent.
Politik am Menschen
Mit 29,23 Prozent der Stimmen (-3,19) liegt die SPÖ der ÖVP in Villach dichter auf den Fersen als andernorts. Bezirksparteivorsitzender Reinhart Rohr: „Grundsätzlich handelt es sich um eine überregionale Wahl, die lokalen Einflüsse sind wenig wirksam.“ Man werde die Arbeit auf regionaler Ebene fortführen, sei optimistisch für die Gemeinderatswahlen 2021: „die Vorzeichen sind völlig an- dere“. Generell kritisiert Rohr die mediale „Reizüberflutung“. Man sollte Politik „näher am Menschen“ machen, weniger Zeit bei Wahlkampfdiskussionen im TV verbringen. Während er die Rolle der SPÖ künftig in der Opposition sieht, zieht Clubobmann Harald Sobe die große Koalition vor.
FPÖ, Grüne, Jetzt
Die FPÖ verliert in Villach 11,89 Prozentpunkte und kommt auf 18,74 Prozent. In Villach Land sind es 21,31 Prozent (-11,75). Verluste, die auf einen bundesweiten Trend zurückzuführen seien, sagt Stadtparteiobmann Erwin Baumann, er ergänzt: „nichtsdestotrotz tut es sicher ein bisschen weh“. Das „Bodenpersonal“, sagt er, habe „gute Arbeit“ geleistet, gegen Kommunikation, die sich auf „Schmutzwäsche“ beschränkt, könne man wenig ausrichten. Zu den Gewinnern zählen die Grünen, sie kommen auf 10,23 Prozent (+7,52) in Villach, im Bezirk Villach Land sind es 7,7 Prozent. Grünen-Sprecherin Sabina Schautzer: „Es ist uns in Villach gelungen ohne finanzielle Ressourcen, mit ehrenamtlichem Engagement, einer großartigen Spitzenkandidatin Olga Voglauer und Umweltthemen zu überzeugen“. Man sei gestärkt und sehe es als klaren Auftrag sich weiterhin für Klima- und Umweltthemen sowie Umweltprojekte im Bezirk einzusetzen.
Auch die Neos legen zu, in Villach um 2,41 Prozentpunkte auf 7,24 Prozent. Die Liste „Jetzt“ verliert in der Draustadt um 2,22 Prozentpunkte und steht nun bei 2,18 Prozent.