© Kärntner Woche, 09. Oktober 2019
Stadtpolitik gegen Spielcasino-Pläne. Man suche nun das Gespräch.
VILLACH. Diese Pläne stoßen auf herbe Kritik. Ein Spielcasino, mitten in Villachs Innenstadt, mit 50 Spielautomaten. „Ist das Projekt nun ein Angriff gegen Villach, gegen seine Menschen, Bürger, Innenstadtunternehmer und entbehrt jedem Hausverstand“, schreibt ein Villacher auf Facebook, nachdem die Pläne medial öffentlich wurden, und erntet dafür breite Zustimmung.
Hintergründe
Konkret geht es um einen Standort am Hans-Gasser-Platz, an dem Berichten zufolge bis zu 50 Spielautomaten aufgestellt werden sollen. Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) und Stadtrat Christian Pober (ÖVP) zeigen sich in einer gemeinsamen Stellungnahme von den Vermietungsplänen „überrascht“ und „enttäuscht“. „Dieses Projekt, von dem wir erst aus den Medien erfahren haben, bedeutet eine enorme Abwertung des Viertels rund um den Hans-Gasser-Platz.“ Der Platz sei erst vor wenigen Jahren mit Millionenaufwand neu gestaltet worden. Man sehe hier, so heißt es, „eine grundsätzliche Unvereinbarkeit mit einem Spielcasino“.
Politik gegen Projekt
Neben Gerald Dobernig, Sprecher von Verantwortung Erde, oder dem unabhängigen Gemeinderat Richard Pfeiler, die sich offenkundig gegen die Pläne eines Spielcasinos am Standort aussprechen, wollen nun SPÖ und ÖVP gemein- sam „aktiv“ werden und das Gespräch mit dem Vermieter suchen. Man kenne ihn als „besonnenen“ Geschäftsmann. Bürgermeister Günther Albel: „Wir werden so rasch wie möglich mit ihm sprechen, um alternative Optionen zu finden.“
Rechtlich: Hände gebunden
Rechtlich jedoch seien der Stadt Villach, so heißt es weiter, „die Hände gebunden, die Vermietung zu verhindern“. Man hoffe daher auf das Einsehen des Vermieters.