© Kärntner Woche, 02. Juli 2019
Gemeinderätin forderte Trinkwasser-Spender. Nun werden „Villach“-Hundenäpfe ausgegeben.
VILLACH (aw). Etwa hundert Näpfe sollen es sein, die nun angeschafft wurden, verteilt werden diese an Villachs Innenstadt-Unternehmer. Die Initiative ist freiwillig, wer einen solchen Napf, übrigens im Villach-Design, haben wollen würde, solle sich beim Stadtmarketing anmelden, heißt es seitens der Stadt Villach.
Der nächste Schritt?
Es sei der nächste Schritt der Initiative „Villach lebt grün“, heißt es von Bürgermeister Günther Albel (SPÖ), auch Wasserwerksreferentin Katharina Spanring (ÖVP), Gewerbereferent Christian Pober (ÖVP) und Tierschutzreferent Erwin Baumann (FPÖ) sprechen sich für die Initiative aus. „Bei Hitze leiden nicht nur wir Menschen“, so Baumann.
Leise Kritik an Initiative
Zwar mit Freude vernommen, jedoch einen gewissen Grad an Berechnung spricht Christine Mirnig, unabhängige Gemeinderätin in Villach, der Initiative zu. Diese sei auch vor allem deshalb umgesetzt worden, weil die Wasserwerksreferentin Mirnigs Antrag auf Trinkwasserbrunnen (WOCHE berichtete) für Hunde „eben nicht zustimmen wollte“, so Mirnig. Spanring teilte der WOCHE bereits im Vorfeld mit, dass sie einen solchen Antrag nicht begrüßen würde. Zum einen, argumentiert sie, müsste im Falle von an Brunnen befestigten Schüsseln von zweifelhaften hygienischen Bedingungen ausgegangen werden – es könnten ja auch Kinder mit dem stehenden Wasser in Berührung kommen – zum anderen würden „feste“ Trinkwasserstellen für Hunde eine Stolperfalle für Menschen darstellen. Überdies gebe es ohnehin genug Wasserstellen für Hunde im Stadtgebiet.
Welche Trinkwasserstellen?
„Mir ist nicht eindeutig klar, welche damit gemeint sind“, entgegnet Mirnig und fährt fort: „Vermutlich jene Trinkwasserschüsseln, die von den Unternehmern der Stadt für die Bedürfnisse der Hunde und als Service für Hundehalter aufgestellt sind.“ Auch die Bedenken hinsichtlich Hygiene will Mirnig zerstreuen: „Schaut man etwa die Großstadt Wien an, wo ein Brunnen mit einer fix angebrachten Schüssel direkt beim Stephansdom zu finden ist und hunderte von Menschen an diesem vorübergehen, fragt man sich dann doch, warum dort seit Jahren noch keiner gestolpert ist und kein Tier wissentlich erkrankt ist.“ Abschließend sagt Mirnig, dass sie keinen Hundehalter von der Verpflichtung befreien wolle, dafür Sorge zu tragen, dass sein Hund mit Wasser versorgt ist. „Meine Intention ist ein Service für die Villacher Bewohner und Touristen, um einen zusätzlichen Anreiz zu geben, die Stadt mit ihrem Liebling besuchen zu können.“
Antrag im Gemeinderat
Mirnig hat den Antrag mit Verantwortung Erde und Bernd Stichauner, Bürgerliste Villach, im Villacher Gemeinderat eingebracht. Er wurde nicht auf die Tagesordnung für die Sitzung am 4. Juli gesetzt.