06. November 2019
Die „Tabea-Westbahnhoffnung“ ist in unserer Stadt seit nahezu 20 Jahren eine enorm wichtige und nicht mehr wegzudenkende Anlaufstelle für Menschen in besonderen Lebenslagen. Mit ihrer Tätigkeit lindert die Westbahnhoffnung vorhandene soziale Probleme und übernimmt gesellschaftliche Verantwortung in besonders wichtigen Bereichen.
Laut einem Artikel in der Woche Villach vom 08.10.2019 aßen alleine im Jahr 2018 9.939 Personen gemeinsam in der Westbahnhoffnung zu Mittag. Die Lebensmittelausgabe nutzten 3.668 Personen, 2.622 Personen die Kleiderausgabe. 264 Personen besuchten die angebotenen Deutschkurse. Im selben Woche-Artikel ist auch zu lesen, dass diese Villacher Institution nun aufgrund zurückgehender Spendefreudigkeit der privaten SpenderInnen in finanziellen Schwierigkeiten steckt und um das Fortbestehen bangt. Eine Sorge, die wir teilen.
Auf der Homepage der Westbahnhoffnung ist nachzulesen, dass bis zu 90% der jährlichen Kosten von rund €160.000 über private SpenderInnen eingenommen werden. Ein Rückgang dieser Spenden führt also tatsächlich zu einer existenzgefährdenden Krise, da es die mit Abstand größte Säule der Finanzierung darstellt.
Ein Blick in den Subventionsbericht der Stadt Villach für das Jahr 2018 zeigt, dass die Westbahnhoffnung im Jahr 2018 insgesamt €4.000,- an Förderung seitens der Stadt Villach bezogen hat – wir gehen davon aus, dass sich diese Summe im Jahr 2019 nicht wesentlich verändert hat. Hier gibt es also ausreichend Potential, die Unterstützung zu erhöhen.
Dies wäre nicht nur eine Anerkennung der unbezahlbaren Arbeit, die vom Westbahnhoffnung-Team in unserer Stadt geleistet wird, sowie eine Wertschätzung der rund 70 ehrenamtlichen HelferInnen, die mit ihrem freiwilligen Einsatz diese vergleichsweiße äußerst kostengünstige Umsetzung eines so vielseitigen, sozialen Angebots überhaupt erst möglich machen. Darüber hinaus halten wir es auch für angemessen, der Westbahnhoffnung nach 20 Jahren der spendenbasierten Finanzierung nun einerseits kurzfristig aus dieser Notlage zu helfen und andererseits auch langfristig durch eine erhöhte Jahressubvention, Planungs- und Finanzierungs-Sicherheit zu ermöglichen und dadurch die Arbeit wesentlich zu erleichtern.
Die Stadt Villach sollte nicht nur ein starkes soziales Interesse am Fortbestehen dieser Einrichtung haben, sondern angesichts der weitaus höheren Kosten, die auf uns zukommen, würde der Verein seine Tätigkeiten nicht fortsetzen können, sollten wir auch ein großes, finanzielles Interesse daran haben, das Fortbestehen zu sichern.
Zusammengefasst ist festzuhalten, dass wir uns als Gemeinderät der Stadt Villach darüber bewusst sind, welchen wesentlichen, gesellschaftlichen Beitrag die Westbahnhoffnung mit ihrem Einsatz in unserer Stadt leistet, dass wir uns um das Fortbestehen der Westbahnhoffnung aktiv bemühen und ihren Einsatz mit einer angemessenen Jahres-Subvention gebührend würdigen möchten.
Es ergeht folgender Antrag: Der Gemeinderat möge beraten und beschließen:
Aufgrund der angespannten, finanziellen Lage der Tabea-Westbahnhoffnung, dem Antrag die Dringlichkeit gemäß Paragraph 42 des Villacher Stadtrechts zuzuerkennen.
Nach zuerkannter Dringlichkeit wird der Tabea-Westbahnhoffnung eine Not-Subvention in der Höhe von € 15.000,- für das restliche Kalenderjahr 2019 gewährt, sowie in die Erstellung des Budgets 2020 eine Jahres-Subvention in der Höhe von €50.000,- für die Tabea- Westbahnhoffnung aufgenommen.